Velocipediade 2023 in Rheine

Nun liegt die Velo, wie wir sie kurz nennen, denn der Name Velocipediade ist nun doch fast ein Zungenbrecher, schon einige Monate zurück. Auch in diesem Jahr hatte ich mir vorgenommen, uns erstens rechtzeitig anzumelden und zweitens endlich mal zwei unserer alten Räder fertig zu haben.
Der Vorsatz bleibt für das nächste Jahr. Also greifen wir wieder auf unsere ja siebziger Jahre Rennräder aus britischen Stahl zurück. In diesem Jahr lag der Veranstaltungsort für uns auch optimal. Rheine ist rund 60 km entfernt und darüber hinaus schien das Wetter gut zu werden, so dass einem Camping-Wochenende zu dieser Veranstaltung nichts entgegen stand. Darüber hinaus war die Teilnahme Pflicht, da mein Fahrradfreund Uwe Schellhas im Organisationsteam für die diesjährige Velo mitarbeitete. Also irgendwann war die Anmeldung ausgefüllt, der Beitrag überwiesen und abgesandt. Somit konnte das Wochenende nun kommen. Allerdings zeigte ein Blick auf unseren Kalender, dass es dummerweise doch eine unglückliche Terminüberschneidung gab, so dass wir nur Freitag bis Samstagabend an der Veranstaltung teilnehmen konnten. Bei schönstem Wetter machten wir uns auf den Weg nach Rheine. Baustellen und eine etwas unglückliche Umleitungsbeschilderung ließen uns einige Kilometer um das Veranstaltungsgelände kreisen, bis wir eine nicht ganz legale Abfahrt nehmen konnten und einen der letzten Wohnmobilplätze direkt auf der Velo in Besitz nahmen. Auch wenn wir die letzten Jahre aus terminlichen Gründen nicht teilnahmen, trafen wir schnell bekannte Gesichter.

Das Gelände rund um den Salinenpark wimmelte nur so von alten bis uralten Rädern und deren Enthusiasten, die vielfach auch passend zum Alter der Räder gekleidet waren. Schnell ging es in Fachsimpeleihen und Detailgespräche über. Für den ersten Abend war noch eine Nachtfahrt vorgesehen, die das Orga-Team so geschickt angelegt hatte, das nur an einer Stelle eine Straße überquert werden musste. Auf dem historischen Marktplatz von Rheine wurden wir bereits mit Sekt empfangen. Die Restaurants und Gastronomiebetriebe rund um den Marktplatz waren gut besetzt, so dass unser ankommen mit viel Applaus begrüßt wurde.

Wie immer zogen natürlich die Hochräder die meisten Blicke auf sich und deren Fahrer mussten einige Fragen von Passanten beantworten. Langsam brach die Dunkelheit herein und nach dem ein oder anderen Glas Sekt machen sich kleine Grüppchen wieder auf dem Heimweg. Auf dem Veranstaltungsgelände saßen wir noch bei lauen Temperaturen lange beieinander, um nach und nach sich auf dem Weg ins Hotel, oder wie wir in unserem Camping Bulli zurück zu ziehen.

Am Samstagvormittag war nach dem Frühstück ausreichend Zeit für die Teilebörse eingeplant. Viele Stände waren schon am Vortag aufgebaut und jetzt hatte ich ausreichend Gelegenheit, von Stand zu Stand zu schlendern um zu schauen, ob für das ein oder andere Rad noch die passenden Teile zu finden waren. Überall wurde diskutiert, ob es denn wirklich das zeitgemäße Accessoire, die exakt passende Kurbel oder der dem damaligen Prospekt entsprechende Sattel auch wirklich war. Es wurde gehandelt und diskutiert, bis irgendwann das Signal zur großen Ausfahrt ertönte. Vorher noch das obligatorische Gruppenbild dessen Organisation eher dem zusammentreiben einer Schafherde oder das im Zaum halten eines Ameisenhaufens gleich.

Eine harmonisch ausgearbeiteten Runde führte über abgelegenen Wege und Fotostopps in ein schönes Gartenlokal in dem für jeden Geschmack, ob Fleisch oder Vegan etwas geboten wurde.

Schnell setzten sich die einzelnen Gruppen wieder zusammen und waren in die Gespräche vertieft. Wenn es um das Thema Fahrrad geht, reichen auch rudimentäre Niederländisch-Kenntnisse um sich mit unseren Nachbarn zu unterhalten. Nach Bratwurst oder Auflauf und Apfelkuchen und Kaffee ging es zurück zum Veranstaltungsgelände und für uns hieß es dann anschließend auch schon bald Abschied nehmen, denn die Terminüberschneidung hielt für uns an diesem Abend noch Konzertkarten bereit. Soweit wir dabei waren, war es wieder eine gelungene Velo und fürs nächste Jahr steht wieder der Ansporn die beiden Raleighs aus Anfang des 20. Jahrhunderts endlich auf die Straße zu bringen. Was man immer bei diesen Veranstaltungen vergisst, ist wie viel Vorbereitung und Energie vom Orga Team hinein gesteckt werden muss, damit alles so passt wie das hier bei der Velocipediade in Rheine der Fall war. Auch auf diesem Weg ein herzlicher Dank an das Orgateam.

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