Fietsbeurs Geel 2023

In Geel wurde bereits zum zweiten Mal in diesem Herbst zur Fietsbeurs geladen. Diesmal hatten die Händler im Thomas More Campus ihre Tische aufgebaut und die Börse öffnete um 9.00. Das bedeutete für uns wieder sehr früh aufstehen. Zur Abwechslung stellte Piano Thomas seinen Wagen zur Verfügung, da wir uns vorgenommen hatten nicht mehr als zwei Räder zum kaufen. Den Weg kennen wir fast schon ohne Navi aber die Anzeige „Ankunft 9:02“ beruhigte dann doch etwas. Vor Ort hieß es erstmal Parkplatz suchen und ich bemerkte schon die Ungeduld bei Le Cingle’ -Werner ansteigen. Wir haben ihn dann fast direkt vorm Eingang erlöst und er durfte schon einmal durchstarten. Thomas und ich parkten in aller Ruhe ein und folgten wie die Lämmer ein paar älteren Niederländern um den Eingang nur durch einen Bauzaun zu sehen. Der zweite Versuch führte dann zum Erfolg.

In der Halle schien mir der Andrang nicht so groß wie im Vorjahr. Das lag vielleicht daran, dass die letzte Börse erst drei Wochen zurück lag.  So bescherte der erste Rundgang auch nicht wirklich Spannendes. Zwar wurden zwei Raleigh-Rahmen und zwei -Räder angeboten, waren für mich jedoch uninteressant. Ein Raleigh-Triathlon hatte wohl Jahre in der Sonne gestanden, da die ursprüngliche hellgelbe Lackierung fast zum Weiß ausgeblichen war. Auch ein weiteres Raleigh-Rad sah schon sehr mitgenommen aus. Der Rahmen aus Reynolds 501 war darüber hinaus  für mich uninteressant, genauso wie ein Raleigh Competion und ein TI-Raleigh-Record-Rahmen. 

Nach und nach wanderten ein Paar Campagnolo Nuovo Record Komponenten zu vertretbaren Preisen in meinen Rucksack. Zwischenzeitlich war Zeit für „ein Kopje koffie en een Brodje mit Kaas“.

Wenn man so die Blicke über die Tische schweifen lässt, übersieht man manchmal die auf dem Boden ausgebreiteten Angebote. So entdeckte ich dann auch erst bei der dritten oder vierten Runde einen alten Bekannten: einen BSA gelabelten Rahmen aus Worksop in Ruberg-Lackierung.

Als er noch weitestgehend komplett war, wurde er auf Ebay Kleinanzeigen in der Nähe von Hannover angeboten. Der Verkäufer beschrieb ihn als Raleigh Ruberg Professional MK IV. Ich hatte eigentlich dem Verkäufer schon zugesagt und einen Abholtermin ausgemacht. Die weitere Recherche verunsicherte mich jedoch. Das Team Ruberg war ein deutsches Rennteam in den Jahren … – …, das englische Rahmen fuhr. Zuerst Viking Severn Valley bis Viking Konkurs anmeldete und wechselte dann zu Raleigh. Der Teammanager Wolfgang Gronen entwickelte gemeinsam mit Raleigh das Professional für das Team Ruberg. 

Das damals angebotene Rad war jedoch BSA gelabert und hatte ein BSA Steuerkopfschild. Zudem hatten die original Ruberg-Rahmen wie auch die von Raleigh verkauften Teamräder in Ruberg-Lackierung eine Gabel mit Cinelli Gabelbrücke. Der angebotene Rahmen hatte zwar eine Gabel mit Reynolds 531 Aufklebern, wies jedoch eine normale Gabelbrücke auf. Der Chrom der Gabel war in einem deutlich schlechteren Zustand als die verchromten Enden von Ketten- und Sattelstrebe. Auch Roy, der Verkäufer, hat bisher keine weiteren Erkenntnisse gewonnen.

Fazit: für mich und meine Sammlung war der Rahmen nicht so sehr interessant um zuzüglich zum sicher günstigen Verkaufspreis von 300€ noch die Fahrt bis hinter Hannover zu machen. Ein Rad zu kaufen und auszuschlachten ist nicht meine Intention. Nun ist das Rad doch bei einem Forumskollegen gelandet, der die Anbauteile gut verwenden konnte und der gestrippte Rahmen stand zum Verkauf. Was für mich bleibt, ist das Interesse an dem Ruberg-Team und seiner Geschichte. Sobald ich dazu ausreichend Material zusammengetragen habe, werde ich in einem gesonderten Beitrag berichten.

Nach einer stärkenden Suppe wollten Thomas und ich uns auf dem Heimweg machen, konnten dem flehenden Blick von Werner jedoch noch nicht widerstehen. Also noch zwei Runden und diesmal entdeckte ich oben auf einem Regal einen Comic für meine Rad-Comic-Sammlung. Das „Heldenepos van de Ronde van Frankrijk“ ist ein Comic in niederländisch über die Geschichte der Tour de France.

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Besuch einer Börse besonders lohnenswert machen. 

Hinterlasse einen Kommentar

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑