Unstrut-Radtour #05

Heute geht’s auf die letzte Etappe der Unstrutroute, die allerdings heute keine Unstrutroute, sondern eine Saale Radroute ist. Von Naumburg geht die Etappe zu unserem Zielort Halle.

Wie jeden Tag starten wir um Neun mit unseren gepackten Rädern. Noch einmal geht es durch die hübsche Altstadt von Naumburg und dann sind wir wieder auf dem gut asphaltierten Weg entlang des Flusses. Auch auf diesem Abschnitt finden wir wieder eine hervorragende Ausschilderung vor. Nur an wenigen Stellen brauchen wir die Hinweise der Karte beziehungsweise eine Kontrolle über das Navi. Vorbei an ruhigen Flussabschnitten und der Schönburg fahren wir auf Bad Dürrenberg zu.

Hier stoßen wir auf ein Umleitungsschild, obwohl der Saale Radweg an dieser Stelle nicht gesperrt ist. Was tun? Einfach das Risiko eingehen in der Hoffnung, dass man sich irgendwie an der Baustelle vorbei drücken kann oder als braver Radfahrer der Umleitung folgen? Ein anderer Radfahrer, der gerade sein Frühstück auf der Bank einnimmt, erklärt uns jedoch, dass ihm jemand gesagt habe, man müsse über den Berg. Berg hört sich zwar nicht gut an, aber das Risiko ein paar Kilometer zu fahren und dann doch wieder umkehren zu müssen, ist uns zu groß. Also hinauf auf den Berg in den Ort Bad Dürrenberg. Belohnt werden wir dort durch den Blick eine riesige Salinenanlage. In Bad Dürrenberg ist in diesem Jahr die Landesgartenschau. Da wir für sie keine Zeit eingeplant hatten, muss sie unbesichtigt bleiben.

Zwar war man in Bad Dürrenberg nicht besonders großzügig mit Umleitungschildern aber mithilfe der Karte finden wir wieder zurück zum Fluss. Und wie es bei Bergen so ist, muss man ja wieder runter und die Abfahrt läuft umso geschmeidiger. Zielort ist Merseburg, den wir uns für die Mittagspause ausgesucht hatten. An höchster Stelle steht der Merseburger Dom, ein imposantes Bauwerk für den kleinen Ort. Allerdings bleibt es bei der Außenansicht, da mir neun Euro Eintritt für einen kleinen Blick ins Innere nun doch zu viel erscheint. Das ist halt der Unterschied zwischen den Evangelischen und den Katholischen. Die Evangelischen müssen ihre Sünden erst am Ende abrechnen, die Katholischen müssen jederzeit die Möglichkeit des Kirchenzutritts bekommen.

Wir finden einen Gartenrestaurant am Ständehaus, in dem wir bei herrlichem Sonnenschein einen Goldfisch-Flammkuchen zu uns nehmen. Zum Glück täuscht der Name und er ist nicht mit Goldfischen, sondern mit Lachs belegt. Die gigantischen Eisbecher und Torten, die von einer Food-Art Weltmeisterin gestaltet werden, lassen wir dann vorsichtshalber aus, um das Packgewicht des Rades nicht weiter zu erhöhen. Darüber hinaus verspricht ein kritischer Blick auf das Regenradar ein Gewitter über Halle um 15:00 Uhr. Also lieber etwas in die Pedale treten in der Hoffnung, dass sich das Gewitter vielleicht etwas verspätet. Weiter geht’s den Fluss entlang an Schkopau vorbei, wo wir den Fluss über eine Eisenbahnbrücke queren können. Am Ortseingang von Halle und dann wieder die nächste Umleitung des Saale-Radweges. Nun vertrauen wir lieber dem Navi direkt zum Hotel, da sich doch einige dunkle Wolken am Himmel zeigen. Auf Zickzack-Kurs durch die Innenstadt, auf dem ich die Wahrzeichen wie die Moritzburg kaum wahrnehme, geht es unter dunkler werdenden Wolken zum Hotel am Wasserturm. In dem Moment, in dem wir die Räder an die Hauswand lehnen, beginnt es zu regnen. Besser konnten wir die letzte Etappe wohl kaum fahren.

Nach einem guten Stündchen Ruhepause treten wir mit den letzten Regentropfen auf die Straße. Sightseeing in Halle ist für den Abend angesagt. Zu Fuß geht es hinunter in die Innenstadt. Allerdings bleiben wir gleich an der ersten Straßenecke hängen, da das Café Kuckhoff mit leckeren Torten zu Einkehr einlädt. Gestärkt geht es hinunter zum Marktplatz, um von dort aus den ersten Besichtigungsrundgang zu starten, auf dem wir auswählen, was wir morgen in Ruhe besichtigen wollen.

Dabei entdecken wir den Scottish Pop „The Connaisseur“. Hier bleiben wir bei ein paar Red Beer und English Pale Ale erst einmal hängen. Halle zeigt sich an diesem Abend von der besten Seite. Blauer Himmel über der Stadt, ein lauer Sommerabend, und viele Menschen in einer atmosphärisch schönen Altstadt lassen die Radtour nach rund 340 km hervorragend ausklingen.

Morgen stehen Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten und Museen an und am Samstag geht es, so die Deutsche Bahn will, zurück nach Osnabrück.

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