Für den 13. und 14. Januar war die Moto Velo in Rosmalen angekündigt. Ich kannte den Veranstaltungsort Autotron bereits aus füheren Zeiten (Jahrzehnte her) als Veranstaltungsort für Volvoteile-Börsen. Deshalb war ich ganz gespannt, wie in dieser Location nun eine Fahrrad und Moped Börse organisiert wird und in der Szene ankommt.
Immerhin gönnte uns der Veranstalter durch den Start um 10:00 Uhr ein paar Minuten mehr Schlaf, da die Anfahrt von Osnabrück etwas kürzer als zu den belgischen Börsen war. Es zeigte sich, dass sich seit den von mir besuchten Volvoteile-Börsen im Umfeld des Autotron einiges getan hatte. Vor der Kasse gab es schon eine ganz anständige Schlange und nach dem Einlass teilt sich sehr schnell die Menschenmenge. Nach rechts ging es in die große Halle zu den Mopeds und Motorrädern und nach links in den kleineren, recht übersichtlichen Saal für die Fahrrad-Enthusiasten.


Schon beim ersten Blick in die Halle machte sich gewisse Enttäuschung breit. Hatte sich die Anfahrt von fast 250 km wirklich gelohnt? Aber erst mal rumgehen, bevor man sich beschwert. Anders als bei den Börsen in Geel und Dessel in Belgien war hier das Spektrum der Anbieter deutlich breiter. Es ging grundsätzlich um das Fahrrad und nicht nur um Rennräder.




So fanden sich Stände die Teile aus dem Anfang der Zeiradgeschichte anboten bis hin zu bekannten Händlern, die wir auf jeder Fietzsbeurs treffen. Im Publikum hörte man einige deutsche Stimmen aber es waren eben nicht Besuche aus der Rennradszene, sondern Kollegen, die ich aus dem Verein Historische Fahrräder kennen. Auch in der Händler Szene setzt sich dieses Bild fort, so war auch der niederländische Verein der Outfits gut vertreten.



Im Vorfeld dieser Fahrt hatten wir eine etwas längere Diskussion, ob wir nun am Samstag oder erst am Sonntag fahren. Geprägt war dies von der Überlegung, ob die guten Teile am Sonntag überhaupt noch da sind oder uns die ganzen Freaks die besten Angebote schon vor der Nase weggeschnappt haben. Es stellte sich dann heraus, dass es aufgrund anderer Termine nur am Sonntag ging und auf der Hinfahrt war schon eine gewisse Spannung zu verspüren ob es sich denn dadurch noch lohnt. Umso überraschter war ich, als mir. Thilo erzählte, dass der Fahrrad Teil ausschließlich am Sonntag stattfand und am Samstag kein einziger Händler mit Fahrradteilen vor Ort war. Somit kann man mal wieder sagen Glück im Unglück, denn die Enttäuschung am Tag zuvor wäre ja enorm gewesen.
Bei der zweiten oder dritten Runde durch die Stände fiel einem doch das ein oder andere Teil auf, dass es sich lohnt näher zu betrachten. Eigentlich waren es dann doch eher Verlegenheitskäufe, damit man sich selber sagen kann, ja ganz umsonst war es dann doch nicht. Allerdings habe ich auf einen Tipp von Thilo, eine schöne Lampe für mein Crescent aus dem Jahre 1898 erwischt und dies auch noch zu einem passablen Preis.
Für die Händler war es eine angenehme Situation, dass sie mit ihren Transportfahrzeugen in die Halle fahren konnten und sozusagen fast aus dem Auto verkaufen konnten. Dabei sah ich dann auch den Grund meiner damaligen Besuche auf der Volvo-Teile-Börse wieder: einen Volvo P210 Duett. Ein baugleiches Modell habe ich vor vier Jahren verkauft aber jedesmal wenn mir ein Duett begegnet, werde ich doch ein wenig wehmütig. Und Fahrräder hätte man auch mit ihm prima transportieren können.


Natürlich sind wir dann noch in die Motorrad-Halle hinüber gegangen, die deutlich voller an Ständen und Publikum war. Spannend war es zu sehen, dass sowohl die Standbetreiber als auch das Publikum und insbesondere die Typen, die hinter den Vereinsständen saßen, sich vom Typus her nicht unterschieden von den Rennradfreaks oder Autofans.
Auch hier zeigte sich wieder, dass es diese zwei Welten unter Sammlern gibt. Auf dem einen Stand sahen die Maschinen aus wie ladenneu, obwohl sie schon 50,60 Jahre alt waren und dann wieder die Maschinen, die in Würde gealtert waren. Auch die Teilestände mit hochglanzpolierten Neuteilen standen neben den Verkäufern, die auf Originalität bedacht waren und kein Gramm Polierwatte zu viel verwendeten, um die Patina nicht zu stören.

Der Ausflug fand seinen Abschluss im Restaurant mit typisch niederländische Küche, Satespieße mit Pommes! Ein Muss wenn ich in den Niederlanden bin. Auf der Rückfahrt waren wir uns einig. Diese Veranstaltung braucht noch eine gewisse Entwicklungszeit, damit es sich wirklich lohnt als Fahrradfreak den Weg ins Autodrom nach Rosmalen wieder anzutreten und so drehte sich das Gespräch eher darum, wie wir den kommenden Sonntag organisieren. Dann geht es in die altbewährte Halle nach Dessel und dort wissen wir schon jetzt, welche Händler und Kollegen aus dem Rennrad Forum dort anzutreffen sind. Dann heißt es noch mal eine halbe Stunde früher aufstehen, um wie immer pünktlich um zehn Uhr an der Kasse zu stehen.
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