Fietsbeurs Dessel 2024

Nach der Enttäuschung der Moto Velo in Rosmalen waren wir natürlich umso gespannter, als wir uns am letzten Sonntag auf den Weg nach Dessel machten. So langsam brauchen wir fast kein Navi mehr, um den Weg in die Meisstraat zu finden. Ich wähle diesmal die Route durch die Niederlande, da ich diese als deutlich entspannter empfinde, als durch das Ruhrgebiet zu fahren. Trotzdem waren wir pünktlich um zwei Minuten vor Zehn vor dem Parochicentrum in Dessel. Wie in jedem Jahr drängten sich die Radfans in den Gängen. Die richtigen Schnäppchen werde ich wohl nie machen, da ich erstens nicht so früh wie die Verkäufer in der Halle bin und zweitens mich ungern mit zehn anderen um eine Kiste dränge, sondern lieber warte bis sich die Reihen etwas gelichtet haben.

Auch war mir von vornherein klar, dass ich von meiner Einkaufsliste wohl die wenigsten Teile finden werde aber sich trotzdem etwas in meinem Rucksack einfinden wird. Diesen IKEA-Effekt stelle ich jedes Mal auf den Fiets-Börsen fest.
Was mich immer wieder verwundert ist, dass die Teile aus den siebziger und achtziger Jahren noch schier endlos dargeboten werden. Schaltungen, Vorbauten und Sattelstützen liegen wohl geordnet nebeneinander oder unsortiert auf Haufen oder in Kisten.


Aber diesmal war auf der Bühne nicht wieder die umfangreiche Ausstellung von Radtrikots, sondern Stände wie überall in der Halle, dafür war ein Seiten Raum nicht geöffnet.
Nach 3/4 Jahren des Besuchs von Fiets-Börsen in Belgien kennt man den ein oder anderen Händler so langsam und weiß, bei wem man ein interessantes Angebot erwarten kann oder auf welchen Tischen man den Blick nur kurz schweifen lassen muss.


Viele Händler haben ihren Stammplatz, so auch die französischsprachigen Händler im Raum neben der Theke. Unter ihnen findet man auch immer Ian Da Costa mit seiner großen Auswahl an Decals. Am Nebenstand fand ich dann auch den ersten Artikel der nicht auf meine Einkaufsliste stand, zwei Modolo Bremsgriffe in nahezu neuwertigen Zustand. Zwar war der Preis nicht gerade niedrig, unverschämt hoch im Vergleich zu den Internet-Buchten allerdings auch nicht. Mit diesem Kauf war jedoch auch die Entscheidung gefällt, dass der goldene Raleigh SBDU TT Rahmen mit Modolo Bremsausstattung aufgebaut wird. Somit steht auf der Einkaufsliste für die nächsten Börsen ein Satz Modolo-Bremsen. In den Rucksack wanderten dann noch Staubkappen mit Campagnolo Logo.


Die weiteren Einkäufe waren dann etwas artfremd. Eine Gruppe Rennradfahrer mit Raleigh Team, Trikots und zwei sehr schön gezeichnete Bücher. Ein Comic von Pierre Sarris und einem Dokumentation von Rennradfahren aus der Eddie Mercks Era.


Zwar war die Teile Ausbeute in diesem Jahr nicht besonders hoch, dafür werden die Gespräche mit Kollegen aus dem Forum nach und nach umfangreicher.
Nach dem Mittag habe ich dann versucht, meine beiden Kollegen vorsichtig zum Aufbruch zu drängen. Allerdings ist es ein nahezu hoffnungsloses Unterfangen, die beiden irgendwie im Zaum zu halten. Sobald ich einen überzeugt habe, dass wir nun doch langsam losfahren sollten, büxt der zweite wieder aus, weil er noch irgendwo eine Luftpumpe gesehen hat, die er unbedingt noch braucht. Hab ich den dann eingefangen ist inzwischen der andere wieder verschwunden, weil ihm noch einfiel, dass eine ganz spezielle Schraube den Aufbau eines Rades verhindert und unbedingt noch gefunden werden muss. Irgendwann saßen wir dann zu dritt zufrieden wieder im Bully und machten uns auf den Weg zurück. Im Gepäck allerdings auch zwei Handzettel mit Börsentermin im April und Juni. Um den Hausfrieden zu sichern, lässt sich einer der beiden Termine sicher mit einem Familienbesuch in Antwerpen gut verbinden. Und auch dann werden der Einkaufszettel und die Börsenbeute wohl wieder nur marginal etwas miteinander zu tun haben.

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