Cyclingworld III – Zweiter Tag

Nachdem ich am Frühstücksbuffet schon meine 1000 Schritte gemacht hatte, war ich pünktlich um kurz vor 10 in den Hallen am Areal Böhler. Ich habe immer etwas Schwierigkeiten mich durch die wartende Menge zu drängen und meinen gelbes Bändchen mit dem daran baumelden Ausweis hoch zu halten, aber sonst wäre ich nicht pünktlich zum ersten Vortrag in der Bloggerlounge gewesen. Und das war auch genau das Problem für Markus Stitz (und auch für mich im zweiten Slot). Markus Vortrag Route YC – ein Paradies für Radfahrer an der Küste von Yorkshire begann um 10.00 und genau auf diese Minute öffnete die Messe für das Publikum. Bis sich ein größerer Teil der Besucher in die Kaltstahlhalle und zur Bloggerlounge vorgearbeitet hatte, waren die ersten Slots vorbei. Aber schließlich war es das Publikum, dass den spannenden Vortrag mit fantastischen Bildern von Markus verpasste. Mich lassen die Fotos bis heute nicht los und ich überlege wann ich die Chance habe, Teile der Strecke abzufahren.


Für meinen Vortrag hatte ich mir überlegt den Bogen von meiner Sammlung englischer Stahl-Rennräder zur Radinfrastruktur in den Städten zu schlagen. Zumindest bei den wenigen Zuhörern kam das Thema an. Markus und ich stellten aus unserer beider Beiträge viele gegenseitige Anknüpfungspunkte fest, so dass ein weiterer Dialog unumgänglich ist.

Den verbleibenden Vormittag wollte ich noch für ein paar Aussteller nutzen, die ich am ersten Tag ausgelassen hatte. Darüber hinaus war das Wetter jetzt wesentlich besser für das Außengelände und einer Testfahrt geeignet. So führte mich mein erster Weg zu Vello-Bike. Ich hatte vor einigen Jahren von Valentin Vodev, dem Entwickler des Vello in Wien die gelegenheit bekommen das Rad ausgiebig zu testen. Nun interessierte mich, ob das Gute noch weiter zu entwickeln war oder ob es etwas ganz anderes entstanden ist. Und es war etwas anderes entstanden: Vello goes Lastenrad. Das Vello Sub erinnert zwar durch die Formensprache und die Geometrie an das Ur-Vello bietet aber durch den verlängerten Radstand Platz für Lasten oder zwei Kinder. Allerdings ist es nicht faltbar, was bei der Funktion allerdings auch wenig zielführend ist.


Mein nächster Gang führte mich zum Stand von Aevor / Pinqponq. Die Lenkertasche von Aevor habe ich schon seit längerem in schwarz und lila im Einsatz. Nun suchte ich noch eine Umhängetasche für mein iPad, die sich beim Radfahren auf dem Rücken fixieren läßt. Bei Pinqponq bin ich fündig geworden. Getestet wurde sie von mir noch nicht.


Schnell noch bei Jay von den BikePunks ein Shirt gekauft und weiter auf das Freigelände. Ich hatte mich bei Urwahn zur Probefahrt angemeldet.


Ich war sehr gespannt, wie mein zweiter Kontakt (nach der gestrigen Tour mit dem Orbea) mit einem eBike ausgehen würde. Der Waldwiesel war mir leider in der zur Verfügung stehenden Version zu groß also nahm ich mit dem Stadtfuchs vorlieb. Die Leistungen auf der Teststrecke dürften sich nicht unterscheiden. Mit ca. acht anderen Tester:innen auf unterschiedlichen Bikes ging es auf den Parcours. Zwei Runden gab ich mir zur Eingewöhnung in der untersten Leistungsstufe und dann fing der Spaß an. Die Anzeige springt auf Rot (für racing?!??) Und ich schieße quasi an den anderen Fahrern vorbei: dritte Runde, vierte Runde … wenn der Parcours nicht so eintönig gewesen wäre, hätte ich wohl länger auf dem Bike verbracht. Ich muss gestehen, ich bin angefixt, vor allem, weil man dem Rad nicht auf den ersten Blick ansieht welche Unterstützung versteckt ist. Die Rahmenform ohne durchgehendes Sattelrohr gefiel mir schon seit Auftauchen von Urwahn auf dem Markt.


Nun wurde es leider schon Zeit für mich um rechtzeitig zum abendlichen Konzert wieder in Osnabrück zu sein. Allerdings hatte ich bereits am Vortag einem Vertreter vom Team Rinkeby Rheinruhr zugesagt an ihrem Stand vorbei zu schauen. Das Team Rinkeby ist aus einer anfänglichen Tour nach Paris von 11 Dänen zu einer internationalen Wohltätigkeitsorganisation geworden. In zahlreichen Ländern gibt es mittlerweile Teams, die mit ihren Radtouren Spenden sammeln. Das deutsche Team unterstützt mit ihren Spenden die Kinderkrebshilfe. Allein im letzten Jahr konnten mehre Millionen Euro erradelt werden. Die leuchtend gelben Teamtrikots und die gelabelten Räder fallen auf. Im Sommer geht die internationale Sternfahrt nach Paris. Kann es eine bessere Kombination aus eigener Fitness, Spenden sammeln und internationaler Freundschaft geben. Wo man auch immer einen Rynkeby-Fahrer/Fahrerin sieht, kommt man sofort ins Gespräch.

Vorbei an einigen Ständen, denen ich noch gerne einen Besuch abgestattet hätte geht es Richtung Ausgang und doch bleibe ich noch an einem kleinen Eckstand und dem Begriff „Überbrillen“ hängen. Als Brillenträger und noch dazu mit Gleitsichtgläsern, komme ich immer wieder in den Konflikt wie ich in der Abendsonne (die Morgensonne ist mir meist zu früh) vernünftige Sicht behalte. Meine Sonnengläser zum Aufstecken sind mir zu unsicher auf dem Rad und die letzte Sonnenbrille hat schon lange nicht mehr die richtigen Sehstärken. Eine Sonnenbrille, die so geformt ist, dass sie sicher über meiner eigentlichen Brille sitzt scheint mir genau das Richtige. Zwei / drei Modelle ausprobiert und die nächste Ausfahrt ist gesichert.

Die Hallen haben sich mittlerweile reichlich gefüllt und ich Eile zum Ausgang. Ich weiß, das ich noch einiges verpasst habe und auch das Rahmenprogramm des Abends leider an mir vorbei gehen wird, aber es gibt hoffentlich ein nächstes Jahr.


An dieser Stellen herzlichen Dank an die Cyclingworld, hier vertreten durch Alexandra Zajons und nach der Cyclingworld ist vor der Cyclingworld.

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