„Schicke Mütze“ war nicht die freundliche Bemerkung eines Passanten am letzten Samstag auf dem Düsseldorfer Bahnhof , Bezug nehmend auf meine nicht vorhandene Kopfbedeckung, sondern das erste Ziel vor Ort. Anlässlich unseres Wochenendes bei Freunden zu einer Party und geplanten Kulturevents, bot es sich an „Schicke Mütze“ an Angriff zu nehmen.
Gespannt gelesen hatte ich vor einiger Zeit über dieses Fahrradcafé, ansässig im Hinterhof der Talstraße. Nun bot sich also die Gelegenheit einer Stippvisite.
Nach der etwas frühen Zugfahrt brauchte ich meine Begleitung, nach Betreten des Cafés, nicht lange überzeugen hier etwas zu verweilen. Allein die originelle Einrichtung, lecker duftender Kaffee und die auf der Tafel aufgeführten Speisen von Kuchen über Salate, zu Baguette und Suppen, bis zu wechselden Tagesgerichten- alles aus eigener Herstellung -überzeugten mehr als ausreichend. Ausgelegte Lektüre und Flyer blätterten sich entspannt in der gemütlichen Atmosphäre.
Schon der Weg von der Straße in den Hof hinein setzte Fantasien frei, welch netter Treffpunkt für die Bike-Szene hier entstanden sein mochte. Auf den ersten Blick wurde deutlich, dass es nicht bei einem „schnellen Kaffee“ bleiben würde. Radzubehör und Trikots, Literatur und natürlich schicke Mützen, laden zum längeren Aufenthalt ein. Am Nebentisch sammelt sich nach und nach eine Gruppe, die das Cafe anscheinend zum regelmäßigen Treff nutzt. Immer wieder lasse ich Milchkaffee und Kuchen allein, um tiefer in den spannenden Laden vorzustoßen. Dabei entwickeln sich interessante Gespräche mit den Inhabern zur Philosophie des Ladens und den Rädern.
Das Wesentliche: Stahl ist Leidenschaft. Zu etwa einem Drittel werden alte Stahlrahmen aufgebaut. Die Crew hat aber auch große Leidenschaft für neue Rahmen mit ausgefeilter Technik. Das Know-how in diesem Bereich wird mittlerweile auch von den Herstellern anerkannt und drückt sich dadurch aus, dass die Macher von „Schicke Mütze“ einen von sechs Vorserien-Rahmen des neuen Ritchey Outback zur Begutachtung und zum Test erhielten. Mittlerweile ist der Rahmen im regulären Programm. Durch das Gespräch hatte ich automatisch ein Auge auf den Soma-Rahmen geworfen, der durchaus eine gute Basis für mein zukünftiges Reiserad bilden könnte, ohne an Sportlichkeit einbüßen zu müssen. Also ist der nächste Besuch schon vorprogrammiert.
Für heute bleibe ich bei Zubehör und Literatur hängen. Mein Peugeot PX 10 braucht bei Zeiten neues textiles Lenkerband. Und da das Textilband in dunkelrot auch gut gefällt muss ich jetzt nur noch das passende Rad dazu finden. Vielleicht taucht es hier beizeiten auf. Im Literaturregal blieb mein Blick an einem Magazin hängen, das ich bisher noch nicht kannte: far ride – Documenting Cycling Journeys around the world. Phantastische Bilder die Fernweh ausdrücken, haben mich schon beim ersten Durchblättern begeistert. Das meine Ausgabe volume seven des vierteljährlich erscheinenden Magazins aus Soul ist, läßt auf einige Leseabende hoffen.
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