My Projects #01: CNC Special

The series ‚My Projects‘ is meant to tell about the frames and bicycles in my collection that are still awaiting construction or complete restoration. With the articles I hope for information about the brands and models of other collectors.

Neben den Fahrrädern in meiner Sammlung, die fahrbereit sind und zu den verschiedenen Ausfahrten und Veranstaltungen genutzt werden, gibt es, wie bei vielen Sammlern, noch den Bereich der Projekte. Rahmen, die mal gekauft wurden um sie aufzubauen oder ganze Räder, die zwar mehr oder weniger vollständig sind, sich aber in einem teilweise erbärmlichen Zustand befinden. Sie müssen erstmal intensiv in Stand gesetzt werden, bevor sie den Weg in die eigentliche Sammlung finden. Über diese Projekte möchte ich in dieser kleinen Serie schreiben, auch um darüber vielleicht Informationen zu bekommen die in der Historie fehlen oder beim Aufbau helfen können.

Special C.N.C.

On a French ebay site I found this C.N.C. Frame. CNC was a brand of the manufactory Fletcher in Paris. The family also included the brands Thomann and Chaplait. C.N.C. stands for Comptoir National du Cycle and was a brand for high quality bikes. They were mainly made from Reynolds 531 tubes.

CNC-Special001Bevor ich diesen Rahmen auf der französischen ebay-Plattform fand, war mir diese Marke völlig unbekannt. Eigentlich war ich lediglich auf der Suche nach einem Rennradrahmen aus den 50er Jahren. Ob dieser Special C.N.C. wie vom Verkäufer behauptet aus den 50er Jahren stammt, wird noch herauszufinden sein.
Ungewöhnlich ist schon die Reihenfolge der beiden Begriffe ‚Special‘ und ‚C.N.C.‘. Nennen zwar viele Fahrradhersteller und Manufakturen einzelne Modelle ‚Special‘ oder ‚Spezial‘, so steht doch der Markenname eher an erster Stelle. An dieser Stelle sei mal bemerkt, wie hilfreich, ja unabdingbar doch das Internet ist und ein Dank an alle Fahrradliebhaber in den zahlreichen Foren und Blogs, die ihre wertvollen Erkenntnisse, Dokumente und Informationen teilen. Ohne diese wäre die Suche nicht nur mühsam sondern bei vielen Fragen schier aussichtslos.

C.N.C. steht für Comptoir National du Cycle. Allein der Begriff ‚National‘ läßt auf eine staatliche oder sonst wie offizielle Stelle schließen. Allerdings handelte es sich um eine kleine Pariser Fahrradmarke, die Fahrräder nach Kundenwunsch herstellte. Neben den Marken Thomann und Chaplait gehörte sie der Familie Fletcher. Das Unternehmen hat in den späten 1980er Jahren den Betrieb eingestellt. Raymond Fletcher begann 1936 mit der Herstellung von Fahrradrahmen. Seine Leidenschaft basierte, wie bei vielen Inhabern kleinerer Manufakturen, auf eigener Rennerfahrung. Er gründetet die Societe Fletcher-Ducret, die in einem alten Pariser Haus im Boulevard de Bercy angesiedelt war, einem Quartier in dem Fahrradhersteller zuhaus waren. Es gibt wenig Informationen über die Marke C.N.C. und Raymond Fletcher. Bis zu seinem 70sten Lebensjahr baute er die Rahmen selbst. Über die Jahrzehnte hatte er sich den Ruf des besten Rahmenbauers in Frankreich erworben. Dies führte z.B. dazu, dass die sowjetische Nationalmanschaft über 20 Jahre mit C.N.C. Rädern ausgestattet wurde. C.N.C. kann auf 36 französische Meistertitel und 12 Weltmeistertitel mit der Nationalmanschaft der UDSSR zurückblicken.

Neben den sportlichen Erfolgen entwickelte sich C.N.C. zu einer Modemarke der Pariser

Unter den Fletcher-Marken waren die Räder mit dem Label C.N.C. die hochwertigsten Rahmen, die speziell nach Anforderung des Kunden angefertigt wurden. Grundsätzlich fertigte Fletcher-Ducret die C.N.C.-Rahmen aus Reynolds-Rohren. Überwiegend aus Reynolds 531 gefertigt, arbeitete Fletcher in den späteren Jahren auch ohne Probleme mit Reynolds 753. Welchen Stellenwert der Rahmenbau für Fletcher hatte zeigt die Tatsache, das von den 63 Mitarbeitern nur 5 Rahmen fertigen durften und lediglich 3 C.N.C.-Rahmen. Als Fletcher aus Altersgründen nicht mehr selbst Rahmen bauen konnte, gab er seine Kenntnisse weiter und beaufsichtigte und schulte Rahmenbauer. Der zweite Name in der Firmenbezeichnung ‚Ducret‘ war der Literatur nach einer der drei Rahmenbauer. Monsieur Ducret hat anscheinend keinen Vornamen, zumindest konnte ich über Ihn bisher nichts herausfinden. Ein weiterer dieser Rahmenbauer war Rene Andre, ein bekannter „Konstrukteur“ und Zeitgenosse von Rene Herse, der auch unter seinem eigenen Namen maßgeschneiderte Fahrräder baute.
Zwei weitere Mitarbeiter waren Pierre Morphyre, der Ladenleiter in der Rue du Faubourg Saint-Denis 184 und André Degelas, dessen Funktion bisher ebenfalls im Verborgenen bleibt.

Morphyre war von 1935 bis 1952 Amateur-Radsportler und trainierte später Rennfahrer auf der Straße und der Bahn. Er starb 2009.
Nicht einfach wird noch die Datierung des Rahmens. Wie schon geschrieben, hat der Verkäufer ihn auf 50er-Jahre datiert. Die Form des Schriftzuges sieht etwas moderner aus und würde der Darstellung in einem Forum widersprechen, dass die Schriftzüge in den 50ern handgemalt seien. Anders die Muffen. Nach Vergleichen sind es anscheinend Oscar Egg Lugs die in dieser Form in den 40er- und 50er-Jahren verwendet wurden. Da es mir wichtig ist, möglichst zeitgerechte Komponenten zu verwenden, werde ich mit der Restaurierung und Komplettierung erst beginnen, wenn ich der Datierung näher gekommen bin.

Vielen Dank und weitere Informationen / ,many thanks and more information

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