Cyclingworld Europe 2023 – flying visit

In meinem Blogbeitrag zu den Terminen hatte ich ja angekündigt, dass ich es wohl nicht schaffen werde, in diesem Jahr zu Cyclingworld nach Düsseldorf zu fahren. Kurzfristig habe ich es mir dann doch anders überlegt und bin am Freitagabend noch schnell mit dem Zug nach Düsseldorf gefahren. Um es gleich zu sagen: es war keine gute Idee. Die Macher der Cyclingworld haben schon damit geworben, dass die Messe in diesem Jahr noch größer ist und deutlich mehr Aussteller zu bieten hat. Die effektiv 2 Stunden, die mir zwischen Ankunft und dem erreichen des letzten Zuges zur Verfügung standen, reichten einfach nicht aus. Auch wenn ich nach der Strategie vorgehen wollte, erst einmal die kleineren Händler zu besuchen, die großen, die ich wahrscheinlich auch auf den nächsten Messen noch sehen werde, links liegen zu lassen und natürlich zwei / drei Bekannte aufzusuchen, war es schon ein Dauerlauf durch die Hallen.

Gleich zu Anfang traf ich auf den Stand des Labels Arthur Kopf. Henry kenne ich schon seit einigen Jahren und ich muss mir immer wieder durch seine schönen Kreationen aus alten Fahrradschläuchen stöbern. Seine Taschen, Portmonees, Notebookhüllen und Fliegen sind immer wieder ein Hingucker und dies nicht nur auf dem Stand, sondern auch wenn man sie benutzt. Die witzigen Logos auf den T-Shirts haben dazu geführt, dass meine Sammlung von Fahrrad-Shirts mal wieder um ein Exemplar bereichert wurde. Auch wenn ein paar Stände weiter die Firma Schwalbe unter anderem zeigt, wie sie Fahrradschläuche recycelt ist das Up-Cycling von Arthur Kopf die schönere und kreativere Lösung, die vergänglichen Teile des Rades einer besseren Nutzung zu zu führen.

Ein kurzes Stückchen weiter treffe ich auf „me and my bicycle“, ein Fashion Konzept, das das Fahrradfahren etwas schöner machen will. Zwar bin ich immer noch nicht davon überzeugt, dass sich Fahrradfahrer wie ein Papagei anziehen müssen, damit Autofahrer sie erkennen können, sondern denke, dass die Rücksichtnahme alle aufeinander soweit gehen muss das auch in dunklen Jahreszeiten und den Abendstunden ich auf dem Rad ohne zu blinken wie ein Tannenbaum von den motorisierten Verkehrsteilnehmern nicht gefährdet werden. Bei „me and my Bicycle“ sieht man allerdings, dass es durch aus stylishe Möglichkeiten gibt, auf sich aufmerksam zu machen und nicht gleich wie ein Bauarbeiter aus sehen zu müssen.


Für die urbanen Räder im klassischen Stil von Tempel Cycles bleibt leider an diesem Abend keine Zeit. Am Ende dieses Ganges treffe ich auf eine Miniaturwelt. Dicht gedrängt nebeneinander stehen Profiradler und Teamwagen in einer Landschaft, wie wir sie von der Tour de France kennen. Mit Akribie und unendliche Geduld werden hier kleine Figuren originalgetreu bemalt. Rovelo fertigt Fahrrad-Miniaturen und Diorahmen, mit der wir uns die Welt der Profirennen in die Vitrine holen können.

Vorbei geht es an dem Stand von Rose Bikes (die sehe ich ja übernächste Woche in Berlin) und Velobike aus Wien. Die Elektro-Falter lassen direkt Erinnerungen an meine damalige Testfahrt mit diesem faszinierenden leichten Rad durch die Wiener Innenstadt aufkommen.

Im nächsten Gang treffe ich auf Michael Nagler und seine Marke Mika Amaro. Diese klassischen Stadtränder, die in Köln in limitierten Auflagen seit 2009 gebaut werden begeistern mich von Beginn an. Sie überzeugen durch ihr klares Design, hohe Qualität sowie Funktionalität und ausgewählte Lackierungen. Bei den Urban Bikes setzt Nagler ausschließlich auf den wartungsfreien Riemenantrieb von Gates.

Auch zwei Sammler waren in der nächsten Halle vertreten. Thai Do ist wohl einer der verrücktesten und liebenswertesten Rennradenthusiasten, die es gibt. Er sammelt Rennräder. Nicht irgendwelche normalen Standart-Rennräder, sondern wahre Raritäten. Einzelstücke mit Geschichte – und Thai kennt sie alle…
Mit mehr als 280 Rädern besitzt Thai Do eine der umfangreichsten Sammlungen von geschichtsträchtigen Rennrädern die es weltweit gibt.

Ein Stück weiter treffe ich Oliver Maltzan mit seinen Klapprädern, die mehr als nur ein Scharnier
sind. Eine Sammlung, die mir sehr Nahe steht, schließlich gehören auch ein paar Klappies zu meiner Sammlung. Neben einigen hervorragenden Exemplaren aus der Klappradgeschichte hat Oliver eine ganze Wand mit Fotos tapeziert, die von seinen zigtausend Kilometern auf den 20-Zöllern zeugen. Wir werden uns wohl auf dem Kalmit-Klapprad-Cup treffen. Mal sehen, ob wir uns in der Verkleidung erkennen.

Zurück durch die Hallen treffe ich auf Streetcycled. Sie sind ein Start-Up aus Düsseldorf und haben sich zur Aufgabe gemacht, durch Innovation und Re- bzw. Upcycling der Umwelt zu helfen.So stellen sie aus ausrangierten Straßenschildern einzigartige Designer-Produkte, wie z. B. Beistelltische, Tabletts usw. her. Hier kann Herr Wissing sicher die ausrangierten Geschwindigkeitsschilder abgeben, wenn er endlich ein Tempolimit auf Autobahnen einführt.

Noch ein schneller Blick auf die schnellen Bikes auf kleinen Rädern von Moulton. Ihren extrem guten Fahrkomfort durch die Vollfederung in der Entwicklung von Sir Alex Moulton durfte ich vor ein paar Jahren schon testen und bin seither begeistert.Sie sind perfekt für Langstrecken und urbane Landschaften, mit wenigen Handgriffen zerlegbar und natürlich Handmade in England.

Nun wird es aber schon Zeit für mich. Probesitzen in den Thin-Boxes der Lastenräder von Johnny Loco, einem Brand aus Amsterdam im Nostalgie-Style, kann ich nicht mehr aber dafür erhasche ich noch einen schnellen Blick auf die Reifen von A. DUGAST, eine niederländische Reifenmarke, die ich bisher noch nicht kannte. Die Reifen werden zu 100% in den Niederlanden in Handarbeit produziert. Alle Modelle sind Eigenentwicklungen. Seit 2022 bündeln A. Dugast und Vittoria ihre Kräfte in einer gemeinsamen Zentrale in Oldenzaal. Die Kreationen passen ausgezeichnet zu Vintage-Rädern.

Fazit: die Cyclingworld wächst weiter und mein Besuch in diesem Jahr war viel zu kurz. Das Areal Böhler ist eine hervorragende Location für diese Messe. Die Kombination aus modernster Technik und Vintage-Bikes läßt sich hier hervorragend erleben. Nach der Cyclingworld ist vor der Cyclingworld und in 2024 wieder mit mehr Zeit.

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