… wollten wir nicht mitbringen. Natürlich waren wieder Fahrradteile gefragt. Und wie es bei den niederländischen Börsen immer der Fall ist, geht es hauptsächlich um Rennräder und deren Komponenten. Wie schon in meinem Bericht über die letzten beiden Börsen geschrieben, ging es mir auch hier so, das ich zwar einen Einkaufszettel hatte, aber sich in meinem Rucksack am Ende des Tages eine ganze Menge andere Teile befanden.


In Nieuw Vennep waren wir in diesem Jahr das erste Mal. Nieuw Venen liegt in der Nähe von Amsterdam. Nachdem wir bereits zweimal an der Zufahrt zum Veranstaltungsgelände vorüber gefahren waren (drei sehen manchmal weniger als einer) erreichten wir pünktlich kurz vor zehn Uhr einen schon gut gefüllten Parkplatz. Wir wurden gleich freundlich von einem Verkäufer begrüßt und ginge mit ihm locker plaudernd in die heiligen Hallen. Dabei bemerkt wir gar nicht, dass wir uns auf diesem Wege an der Kasse vorbei geschleust hatten. Natürlich haben wir unseren Obolus später entrichtet.

Die ersten Rundgänge durch die Gassen der Verkaufsstände zeigte eine bunte Mischung bekannten Gesichtern und für uns neuer Händler mit spannenden Angeboten. Ich hatte mir fest vorgenommen, keine kompletten Räder und keine Rahmen mit nach Hause zu bringen. Erst einmal müssen in die vorhandenen Rahmen aufgebaut werden und dafür benötigte ich noch einiges an Bauteilen. Insbesondere hatte ich mir vorgenommen mein TI Raleigh Replica mit Campagnolo Nuovo Record aufzubauen. Das Angebot an diesen Teilen war gut, die Preisspannen allerdings auch deutlich.


Also hieß es einige Runden gedreht, um eine Vorauswahl zu treffen, immer in der Hoffnung, dass die Teile nicht von einem Anderen begehrt werden. Thomas und Werner hatte ich schon auf den ersten Metern aus den Augen verloren. Ich war mir doch sicher, dass wir uns immer wieder über den Weg laufen würden. Mittlerweile war ich schon zweimal an einem Raleighrahmen vorbei gelaufen und geriet in die Versuchung, mein Vorhaben zu brechen, keinen neuen Rahmen zu kaufen. Es handelte sich um einen SBDU Rahmen in allerdings nicht besonders gut im Zustand. Das Angebot an SBDU – Rahmen ist jedoch auch in den Internet-Börsen sehr überschaubar und daher der Reiz, dem eigenen Vorhaben untreu zu werden, besonders groß. Der Preis war durchaus akzeptabel. Also eine weitere Runde drehen, ein paar Kleinteile kaufen und am Ende in den Rahmen noch zwei und dreimal in der Hand wiegen und wenden. Die endgültige Entscheidung wurde mir doch abgenommen, als ich in meine Geldbörse sah. Auch bei noch so intensiver Verhandlung würde der Restbetrag in meinem Portmonee nicht ausreichen.
Werner hat inzwischen Felgen gefunden und bei den letzten gemeinsamen Runden viel Thomas Blick auf einen Gazelle – Rahmen in außergewöhnlicher Farbgebung. Der Rahmen in grün und gelb mit einer Gabel in orange stellte schon eine mutige Farbgebung dar. Es handelt sich um einen Rahmen des Teams Foreldorado-Golff wie Thomas später herausfand. Ich bin mal gespannt, ob er ihn so aufbaut, wie die Team-Räder aussahen. Er versuchte noch zäh den Preis herunter zu handeln und hoffte, dass der Händler so kurz vor dem Ende der Veranstaltung wenig Lust verspürte, den Rahmen wieder mit heim zu nehmen. Man wurde sich dann mit einem symbolischen Preisnachlass einig und ein neues Projekt wanderte in den Bulli. Wir stärkten uns mit Pommes, Kaffee und Sprudel, drehte noch zwei, drei restliche Runden, der Raleigh SPDU – Rahmen blieb beim Händler und wir machen uns auf den Heimweg. In der Bilanz hatte sich der Tag gelohnt und im nächsten Jahr wird die Börse in Nieuw Vennep sicher wieder in unserem Kalender stehen.
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